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Verhaltensbiologie - Ethologie

Ursachen des Verhaltens

  • Proximale Ursachen: Unmittelbare Mechanismen, die Verhalten auslösen (z.B. Hormonspiegel, Reifung).
  • Ultimate Ursachen: Evolutionsbiologischer Zweck des Verhaltens, z.B. bringt höhere Überlebenschancen.

Tinbergens 4 Fragen

  • Mechanismus (proximat): Unmittelbare physiologische/neuronale Prozesse.
  • Ontogenese (proximat): Entwicklung des Verhaltens im Laufe des Lebens.
  • Funktion (ultimat): Überlebens-/Fortpflanzungsvorteile.
  • Evolution (ultimat): Entwicklung im Laufe der Evolution.

Untersuchungsmethoden

  • Freilandbeobachtungen -> Ethogramm.
  • Verhaltensbeobachtungen -> Laborbeobachtungen.
  • Kaspar-Hauser-Versuch: Isolierte Aufzucht -> angeborenes Verhalten.
  • Attrappenversuche: Identifizierung von Schlüsselreizen.

Einteilung des Verhaltens

Angeboren

  • Definition: Genetisch festgelegt - OHNE Lernen.
  • Automatismen: Atmung, Herzschlag.
  • Unbedingte Reflexe: Kniesehnenreflex, Niesen, Husten; willkürlich wenig beeinflussbar.
  • Instinktverhalten: Nestbau (Vögel), Brutpflege, Jagd.
  • Handlungsketten: Aufeinanderfolgende Aktionen, z.B. beim Faltenspecht (Vogel) und Küken.
  • Angeborene Auslösemechanismen (AAM): Erkennt relevante Umweltsignale (Schlüsselreize) und setzt Instinkthandlung in Gang; oft durch Erfahrung modifizierbar.
  • Angeborenes vs. erlerntes Verhalten.

Erlernt

  • Kategorien: Obligatorisch (überlebensnotwendig) vs. fakultativ (nicht unbedingt nötig).
  • Prägung: In einer sensiblen Phase, z.B. Sprechen (Mensch), Nachfolgen (Küken), Bindung an die Mutter.
  • Habituation: Gewöhnung an wiederholte, nicht bedrohliche Reize (z.B. Lärm, Blitzlicht).
  • Operante Konditionierung: Beispiel ist der Pawlow'sche Hund (Glocke + Futter).

Lernen durch Einsicht (kognitiv)

  • Prozess: Ein Problem wird durch Überlegungen plötzlich gelöst, oft nach "Trial and Error".
  • Anwendung: Die Lösung wird auf ähnliche Situationen übertragen.
  • Vorausschauendes Handeln: Die Fähigkeit, künftige Konsequenzen von Handlungen zu simulieren, um Entscheidungen zu finden.

Effekte in der Verhaltensforschung

  • Kluger-Hans-Effekt: Unbewusste Beeinflussung der Ergebnisse durch die Erwartungen des Experimentators.
  • Placebo-Effekt: Zur Vermeidung werden randomisierte Doppelblindstudien eingesetzt.