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Große Revolutionen: Übersicht

Von der Aufklärung beeinflusste Revolutionen

Amerikanische Revolution

Die Bürger der Stadt Boston waren wütend darüber, nicht im britischen Parlament vertreten zu sein, und trotzdem mit der Britischen Krone zahlen zu müssen und hielten daher am 17. Dezember 1773 ein Schiff der East India Trading Company fest und kippten die Ladung (Tee) ins Wasser (→ Boston Tea Party). Schlussendlich führte das zur Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776, in der jedem Menschen die gleichen Menschenrechte zugeschrieben und die Trennung von Kirche und Staat verankert wurden.

Französische Revolution

Die Bauern wollten die Macht der Grundherren beseitigen, Politiker forderten die Abschaffung des Absolutismus. In der Nationalversammlung mit den Geistlichen, die sie zur gültigen Volksvertretung erklärten, beschlossen sie am 26. August 1789 die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, Gewaltenteilung, Religions-, Meinungs-, Pressefreiheit und Volkssouveränität in 17 Artikeln, die Revolution endete nach vielen Konflikten erst 1799.

Revolution von 1848

Nach dem Scheitern von Napoleon wurde in vielen europäischen Ländern der Neoabsolutismus im Zuge der Restauration hergestellt, wogegen sich die Menschen auflehnten, was in Deutschland und Österreich scheiterte (die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche kam zu keinem Ergebnis, da die Könige und Fürsten nicht zustimmen wollten). Österreich wurde erst 1867 zur konstitutionellen Monarchie.

Weitere Revolutionen

Industrielle Revolution

Durch die Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt und Verfahren zur Eisen- und Stahlgewinnung in Massen in Großbritannien gingen die Länder ab Ende des 18. Jahrhunderts von Agrar- zu Industriegesellschaften über. Vor der Anhebung der Lebensstandards drifteten die Proletarier (besitzlose Arbeiter) und Kapitalisten (Fabrikanten) zunächst auseinander, bis es zu politischen Gegenbewegungen aufgrund von unkontrollierter Ausbeutung und sozialer Verelendung der Arbeiter kam.

Von Sozialismus/Kommunismus bedingte ideologische Revolutionen

Aufgrund des Elends der Arbeiter entwickelten Karl Marx und Friedrich Engels eine heute als Marxismus bekannte Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, die besagt, dass alle Menschen politisch und wirtschaftlich gleich sind, Kapital nicht durch einzelne angehäuft werden kann, und dass die Arbeiter selbst über Produktionsmittel bestimmen. Sie schrieben ihre Ideen neben anderen Schriften im Manifest der Kommunistischen Partei 1848 nieder, das auf großen Zuspruch traf unter Arbeitern → Gründung von Organisationen: Internationale Arbeiterassoziation 1864; Sozialistische Internationale 1889 ("Zweite Internationale", besteht bis heute); Kommunistische Internationale 1919 ("Dritte Internationale"; "Komintern"; Lenin), in einer Reihe von Staaten entstanden kommunistische Systeme durch revolutionären Umsturz.

Bolschewistische Revolution 1917

Nach wirtschaftlichen und militärischen Misserfolgen kam es in Russland 1916 zu Aufständen gegen Zar Nikolaus II. Die Oktoberrevolution wurde vom Kommunisten Lenin mit seiner Partei Bolschewiki dominiert, die die Alleinherrschaft übernahm (Diktatur des Proletariats), es kam zur Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR, "Sowjet" = "Arbeiterrat"), die sich zur Weltmacht entwickelte. Daneben entstanden unter ihrem Einfluss nach dem zweiten Weltkrieg die Deutsche Demokratische Republik (DDR; Walter Ulbricht), Sozialistische Republik Kuba (Fidel Castro), Volksrepublik China (Mao Zedong). Die UdSSR, DDR und die osteuropäischen kommunistischen Staaten des Warschauer Pakts bestanden bis 1989.