Großlandschaften
Überblick über die Großlandschaften Österreichs

Granit- und Gneishochland (Böhmische Masse)
Die Böhmische Masse befindet sich im Norden Österreichs und besteht aus dem Mühl- und Waldviertel. Wie der Name schon sagt, sind meistens die Gesteine Granit und Gneis anzutreffen. Da die Landwirtschaft nicht sehr ertragreich ist und viel Wasser verfügbar ist, entstand eine nur noch zum Teil vorhandene Textilwirtschaft, heute ist besonders der Erholungstourismus wichtig. Die Böhmische Masse ist relativ flach und hügelig, mit einer Höhe um 1000m.
Alpen- und Karpatenvorland
Nördliches Alpenvorland
Das Alpenvorland, Hauptwirtschaftsraum und -verkehrsachse Österreichs, ist ein Flach-, Platten-, und Hügelland. In den älteren, höher gelegenen Gebieten können landwirtschaftlich dank der fruchtbaren Braunerde hohe Erträge erzielt werden, weshalb die Wälder auch in die Flyschzone zurückgedrängt wurden. Die weniger fruchtbaren, tiefer gelegenen Gebiete mit Schotter und Sand als Ausgangsmaterial werden eher als Siedlungsräume oder Auwälder verwendet. Durch das nördliche Alpenvorland fließen die Flüsse Inn, Traun, Enns, Erlauf, Traisen und Ybbs. Ehemalige Seen, die durch die Gletscherschmelze am Ende der Eiszeit entstanden sind, sind zu Mooren geworden oder komplett ausgetrocknet.
Karpatenvorland
Das durch Meeresablagerungen entstandene Karpatenvorland wird stark landwirtschaftlich und für den Weinbau genutzt, da die Lössablagerungen sehr mineralstoffreich sind und Wasser gut leiten können. Allerdings kommt es auch häufig zu Rutschungen. In höher geliegenen Gebieten findet man auch Schotterplatten, die Lössablagerungen eher auf Hügeln und in Mulden.
Wiener Becken
Auch das Wiener Becken besteht aus Meeresablagerungen. Es handelt sich hier um einen tektonischen Senkungsraum, da die Ostalpen treppenförmig abfallen. Neben der Landwirtschaft (hauptsächlich im Norden und Nordosten; z.B. Marchfeld) ist auch Industrie zu finden. In der Feuchten Ebene ist der Grundwasserspiegel sehr hoch und bildet sogar einen unterirdischen See. Die Thermenlinie, in der viele Thermen zu finden sind, ist Teil einer geologischen Störungszone.
Vorland im Osten und Südosten
Pannonische Hügellandschaften und Ebenen
Das Gebiet ist dem Wiener Becken und dem Karpatenvorland sehr ähnlich, wobei der Seewinkel jedoch eine Besonderheit darstellt. Dort gibt es viele seichte Salzseen, wo man Lebewesen findet, die es sonst nur in Innerasien gibt. Außerdem gibt es hier viele Weingärten und Getreidefelder.
Illyrisches Flach- und Hügelland (Vorderland im Südosten)
Auch dieses Gebiet ist dem Wiener Becken und dem Karpatenvorland sehr ähnlich. Es befindet sich im Süden der Steiermark und wird durch das Riedelland gekennzeichnet, einer Hügellandschaft, die aus vielen Bächen, Flüssen, Hügeln und aus nach südosten auslaufenden Tälern besteht. Man trifft hier auch auf Vulkankuppen und Thermalquellen.
Alpen
Die Ostalpen, die es in Österreich gibt, bestehen aus Meeresablagerungen verschiedener Gesteinsformen, die durch die Plattentektonik aufgefaltet wurden. Sie werden begrenzt durch: Bodensee - Rhein - Splügenpass - Comer See. Die verschiedenen Gesteinsformen werden häufig durch Längstäler getrennt, wobei es auch Senkungsräume gibt (z.B. Klagenfurter Becken, Rheintal), die durch Gletscher und flüsse aufgefüllt wurden.
Flyschzone
Die Flyschzone befindet sich im Norden der Alpen und besteht aus weicherem Gestein mit sanfteren Reliefs (Sandstein, Mergel, Tonschiefer). Die einzigen Gebiete mit größerer Ausdehnung sind der Wiener- und der Bregenzerwald.
Nördliche Kalkalpen
Die Nördlichen Kalkalpen befinden sich zwischen dem Rheintal und dem Wiener Becken (450 km). Sie können in die Kalkhochalpen (2000-3000m), die Kalkvoralpen (1500-2000m), und Grat- und Kettengebirge gegliedert werden.
Grauwackenzone (nördliche und südliche Schieferalpen)
Die Grauwackenzone befindet sich zwischen den nördlichen und den südlichen Zentralalpen und besteht aus einer Schieferzone mit sanften Höhenrücken, Almen und Grasbergen, die perfekte Bedingungen fürs Schifahren schaffen (wirtschaftliche Entwicklung).
Zentralalpen
Die Zentralalpen bestehen aus Graniten, Gneisen und Glimmerschiefern und bilden daher zerschnittene oder massige Gebirgszüge (z.B. Silvretta, Ötztal). Typisch sind Gletscher, die (fast) bis ins Tal reichen, Kare mit Seen, Trogtäler, pyramidenförmige Spitzen und Grate. Im steireischen Randgebiet ist durch tektonische Senkungen sogar Landwirtschaft möglich. Die Vegetationszone liegt bei 2400m, in den Kalkalpen bei 2000m, die Baumgrenze im Osten bei 1600m, in den Ötztaler Alpen bei 2200m, wo man auch die höchstgeliegenen Dauersiedlungen findet.
Südliche Kalkalpen
Die Südlichen Kalkalpen, die sich zwischen Comer See und den Zentralalpen befinden, fallen nach Süden hin meist hoch und steil ab, wodurch auch die Wasserkraft zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Die Täler sind durch den ehemaligen Bergbau oft dicht besiedelt und stark industrialisiert, oft findet man auch Obst- und Weinbau (z.B. Südtirol).